Das Projekt TEFE A+ (Teachers of English for Future Europe – Putting the Internationalisation of Teaching Practice into Action) baut auf dem Erfolg des Vorgängerprojekts TEFE auf und zielt darauf ab, die Internationalisierung der Lehrkräfte-Bildung in die Praxis umzusetzen. Gefördert wird es durch eine Kooperationspartnerschaft im Erasmus+-Programm der EU, das Internationalisierungsvorhaben in verschiedenen Bildungsbereichen unterstützt. Sechs europäische Partneruniversitäten führen TEFE A+ gemeinsam durch. Bei dieser Zusammenarbeit stehen vor allem die Vernetzung und der Austausch zwischen Lehrkräften, Lehramtsstudierenden und Dozierenden im Fokus. Denn dem Projekt liegt die Überzeugung zu Grunde, dass professioneller, moderner Englisch-Unterricht nicht nur Sprache und Kultur vermittelt; er leistet auch einen entscheidenden Beitrag dazu, Verständnis und Wertschätzung von demokratischen Werten sowie kritisches Denken zu fördern. TEFE A+ möchte angehende Lehrkräfte umfassend auf diese Aufgabe vorbereiten und setzt sich dafür ein, dass Studierende verschiedene internationale Unterrichtserfahrungen sammeln können.
Nachdem sich im November letzten Jahres Dozierende und Mitarbeitende des Projekts zu einem ersten Intensivtraining an der Comenius Universität in Bratislava getroffen hatten, fand Ende Februar bis Anfang März an der Südböhmischen Universität Budweis nun das erste „Blended Intensive Programme“ (BIP) statt. Das BIP bietet internationale Intensivkurse mit innovativen Lehrelementen, die physisches und virtuelles Lernen verbinden. Ziel ist es, die professionellen Fähigkeiten künftiger Englisch-Lehrkräfte zu verbessern und die internationale Lehrpraxis zu einem grundlegenden Bestandteil in der Lehrkräftebildung zu machen. Am Kurs in Budweis nahmen insgesamt 30 Lehramtsstudierende und Mitarbeitende der sechs Partneruniversitäten teil. Sie sprachen über fachliche Kompetenzen für den Unterricht angehender Englisch-Lehrkräfte, wie sie diese entwickeln und ihre eigenen Fähigkeiten einschätzen können. Die Schwerpunkte lagen dabei auf interkultureller Kommunikation, dem Verhalten als Mitglied der internationalen Gemeinschaft und professionellem Unterrichten im Sinne der Internationalisierung.
Bei einem Ausflug nach Třebon lernten die Teilnehmenden die Geschichte und Kultur Südböhmens kennen. Außerdem standen Unterrichtsbesuche auf dem Programm: Die Studierenden erhielten Einblicke in insgesamt 15 Englisch-Stunden an sechs verschiedenen Schulen in Budweis, darunter eine Grundschule, Berufsschulen sowie ein Gymnasium. Im Anschluss daran konnten sie ihre Erfahrungen aus dem Unterricht in Arbeitsgruppen besprechen.
Prof. Dr. Karsten Fitz, der an der Universität Passau die lokale Projektleitung für TEFE A+ übernimmt, ist von der Tragweite und dem Mehrwert europaweiten Austauschs überzeugt: „Der internationale Austausch mit unseren europäischen Partneruniversitäten ist nicht nur wertvoller Bestandteil der individuellen Persönlichkeitsentwicklung von Studierenden, sondern trägt besonders im Lehramt zur Vermittlung europäischer Werte und der Bildung zukünftiger europäischer Staatsbürgerinnen und -bürger bei.“
Weitere Ausgaben des BIP sind bereits in Planung und werden an der Universität Passau und an der Staatlichen Universität Navarra (Spanien) stattfinden. Das Projekt TEFE A+ ist auf insgesamt drei Jahre angelegt und läuft noch bis 31. August 2026.
Informationen zu TEFE A+
Das Projekt macht es sich zur Aufgabe, eine interkulturelle Lehrpraxis zu etablieren, internationale Unterrichtspraktika zu ermöglichen und ein Netzwerk aus Mentorinnen und Mentoren für angehende Englisch-Lehrkräfte aufzubauen. Außerdem soll das im Vorgängerprojekt erarbeitete „TEFE-Framework for the Internationalisation of Teaching Practice and Employability“ (deutsch: „TEFE-Rahmen für die Internationalisierung der Lehrpraxis und der Beschäftigungsfähigkeit“) weiterverbreitet und angewandt werden. Mit seinen internationalen Partnerschaften unterstützt das Projekt vernetzte Hochschulsysteme und hat das Potential, innovative Lehrpraktiken anzuregen und gleichzeitig wertvolle Daten für die politische Entscheidungsfindung zu liefern. TEFE A+ wird von einem Konsortium aus sechs europäischen Universitäten durchgeführt: Aston University (Vereinigtes Königreich), Comenius Universität Bratislava (Slowakei), Eötvös Loránd Universität (Ungarn), Staatliche Universität Navarra (Spanien), Südböhmische Universität Budweis (Tschechische Republik), Universität Passau (Deutschland).
Informationen zum ZLF
Das Zentrum für Lehrerbildung und Fachdidaktik (ZLF) an der Universität Passau koordiniert alle Fragen und Aufgaben der Lehrkräftebildung. Es ist Ansprechpartner für Studieninteressierte, Studierende und Dozierende des Lehramts sowie für Kolleginnen und Kollegen aus dem Schuldienst. Neben dem Lehramtsstudium für Grund-, Mittel-, Realschule und Gymnasium führt das ZLF auch Fortbildungen für Lehrkräfte durch. Teil des ZLFs ist außerdem das Praktikumsamt für Grund- und Mittelschule. Mit seinen verschiedenen didaktischen Innovationslaboren bietet das ZLF exklusive Möglichkeiten, digitale Lehr- und Lernmittel zu produzieren und neue innovative Unterrichtsformen für das „Klassenzimmer der Zukunft“ zu erproben. Weitere Schwerpunkte liegen in der Internationalisierung der Lehrkräftebildung, in der Entwicklung von Nachhaltigkeitskompetenz (BNE – Bildung für nachhaltige Entwicklung) sowie in der Forschung. Über 40 Mitwirkende setzen in neun ZLF-Abteilungen verschiedenste Projekte um. Im vergangenen Wintersemester 2023/2024 waren an der Universität Passau mehr als 2.400 Lehramtsstudierende eingeschrieben.