Im Sommer 2021 wurden die Bergdörfer des Val Aupa von 17 Forscherinnen und Forschern der Universität Passau untersucht. Das Tal befindet sich im nördlichen Friaul im Grenzbereich der Karnischen und Julischen Alpen. Die drei Dozierenden Prof. Dr. Malte Steinbrink, Dott. Cristina Pontalti Ehrhardt (Universität Passau) und Michael Beismann (Universität Innsbruck) begleiteten die Gruppe. Die besondere Zusammensetzung aus italienisch sprechenden Studierenden und Geographie-Studierenden eröffnete neue sprachliche und methodische Zugänge.
Die Alpen sind einerseits als beliebtes touristisches Ziel bekannt, andererseits erfahren periphere Regionen seit Jahrzehnten Abwanderungsprozesse. Insbesondere die Ostalpen sind von letzteren Entwicklungen am stärksten betroffen. Das Nordfriaul bildet hierbei ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die Auswirkungen der Gebirgsentvölkerung in einer strukturschwachen Region und eignet sich dadurch sehr gut als Untersuchungsraum (Čede & Steinicke: 2007). In letzter Zeit gibt es jedoch auch die Vermutung, dass eine Bewegung hin in die entlegenen Gebiete stattfindet (Löffler et al. 2016: 489f).
Aus diesem Grund wurde von der Gruppe Studierender in einer Woche eine Vollerhebung des Val Aupa gewagt. Von folgenden dreizehn Dörfern des Val Aupa wurden von den Studenten eine Aufstellung der Siedlungsstruktur und der Haussubstanz erreicht: Chiaranda, Pradis di Sopra, Pradis di Sotto, Grauzaria, Saps, Belics, Gallizis, Badiuz, Borgio di Mezzo, Morolz, Mogessa di Là, Mogessa di Quà und Stavoli. Dordolla wurde nicht untersucht, da die Exkursionsgruppe in dem Ort gewohnt hat.